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Trübe Novemberstimmung

Manno – es wird garnichtmehrrichtighell, den ganzen Tag grau und diesig, es geht mir richtig schlecht, ich fühle mich hundeelend…..

Was machst Du, wenn Du eine trübe Novemberstimmung hast?

  • Ich kuschel´ mich auf dem Sofa in meine weiche Lieblingsdecke ein, mache mir eine große Tasse süßen heißen Tee und höre sanfte Musik.
  • Ich geh´ lieber raus, treffe mich mit Freunden, geh´ joggen oder ins Kino.

Welcher Typ bist Du?

Tut Dir der Rückzug gut? Ist ein heißes Bad mit wohltuendem Duft Balsam für Deine Seele? Gehst Du früh schlafen in der Hoffnung, dass der morgige Tag Besserung bringt?

Oder ist Dein Konzept die Bewegung und Aktivität? Egal ob auf die Yogamatte oder zum Spazieren in den Park, Hauptsache etwas tun, am Besten bei Tageslicht raus an die frische Luft, und im Idealfall vom Wind die miese Stimmung wegpusten lassen.

Hast Du schon einmal versucht in dieser Gefühlslage zu tönen, summen, zu singen? Vielleicht ist Dir gar nicht danach zumute und es kommt anfänglich kein vernünftiger Ton raus. Doch die Stimme wird allmählich runder, voller, und wenn der Klangkörper vibriert können sich Blockaden lösen.

Humor ist ein weiterer wirkungsvoller Stimmungsaufheller. Das hemmungslose Lachen mit Freunden oder bei einem lustigen Film befreit das Zwerchfell von Enge. (Lachen ist auch eine Atemübung.)

Den gleichen Effekt kann kapālabhātī haben. Diese reinigende Atemübung lockert nicht nur das Zwerchfell, sie führt auch zu Ruhe und Klarheit im Geist.

All diesen Möglichkeiten und Bemühungen liegt die Annahme zugrunde, dass wir diese Stimmung nicht haben wollen. Wer will schon schlechte Laune! Wir wollen durch diese verschiedenen Hilfsmittel das unangenehme Gefühl so schnell wie möglich loswerden und zu unserem `Normalzustand´ zurückkehren.

Kannst Du Dir vorstellen, Dich diesem Gefühl zu stellen?

Das Gefühl annehmen, es nicht bewerten, es sehen als einen Teil von mir, der auch dazugehört, als eins von vielen Gefühlen.

Wenn Du sagst „ich fühl mich nicht wohl“ – wo genau fühlst Du das? Ist es eher in der Magengegend oder im Brustraum zu spüren? Setz´ Dich auf Dein Kissen, schließe die Augen und nimm´ das Gefühl bewusst war. Das kann der Moment sein, in dem Du erkennst, dass Du nicht das Gefühl bist, sondern das Gefühl nur ein Teil von Dir – lokalisiert in einem bestimmten Bereich Deines Körpers. Du gelangst mehr in die Beobachterposition, schaffst Raum zwischen Dir und dem Gefühl – es entspannt sich!

Wir Menschen sind mit einer breiten Palette an Gefühlen ausgestattet.

Jedes Gefühl will gelebt und wahrgenommen werden.